die 1866 im neugotischen Stil erbaute Kirche von Warnemünde
die 1866 im neugotischen Stil erbaute Kirche von Warnemünde

Geschichte der Kirche von Warnemünde

Nachdem sich Fischer aus Friesland an der Mündung der Warnow niederließen und dort die erste Siedlung gründeten, entstand 1200 auch die erste Kirche – die sogenannte Fischerkirche. In den Kriegen des 14. und 15. Jahrhunderts wurde sie zweimal zerstört und wieder aufgebaut. Die dritte Kirche blieb den Warnemündern dann immerhin über vier Jahrhunderte erhalten.

Im 19 Jahrhundert wurde es in der Fischerkirche nun aber schlicht zu eng: Eine steigende Anzahl von Sommergästen wollte nämlich sonntags auch den Gottesdienst besuchen. Und so riss man die Kirche am Strom – alt und baufällig wie sie war – im Jahr 1874 nieder, um ganz in ihrer Nähe eine vierte neue Kirche übrig zu lassen. 8 Jahre vor dem Abriss wurde nämlich schon der Bau der Warnemünder Kirche begonnen. Seit ihrer Einweihung am 1. Oktober 1871 steht sie noch heute auf dem sog. Kirchenplatz.

Blick auf die Kanzel aus dem Jahr 1591
Blick auf die Kanzel aus dem Jahr 1591
Schnitzaltar der Warnemünder Kirche von 1475
Schnitzaltar der Warnemünder Kirche von 1475

Ausstellungsstücke der Warnemünder Kirche

Die relativ junge Kirche beherbergt bedeutende Ausstattungsstücke aus der ehemaligen Fischerkirche, insbesondere:

  • die aus dem 15. Jahrhundert stammende, 3,72m hohe und aus Eiche gefertigte Christophorusstatue mit dem Christuskind auf der Schulter: Dieser Heilige soll Menschen beim Überwinden von Gewässern helfen und wurde deswegen von den Warnemündern sehr verehrt.
  • der um 1475 in Danzig gefertigte spätgotische Schnitzaltar: Im Mittelschrein sieht der Betrachter rechts Christus und links Maria, begleitet von je sechs Heiligen. Das im ersten Drittel des 15. Jahrhundert entstandene Kruzifix vor dem Altaraufsatz ist das älteste Exponat der Warnemünder Kirche und stand schon in der alten Fischerkirche.
  • die 1591 gefertigte Kanzel aus der Werkstatt des damals ansässigen Schnitzers Hans Wegener: Nach Abriss der alten Fischerkirche im Jahr 1874 nahm das Rostocker Museum den Altar in Obhut. Und erst auf Drängen einiger Kirchenältester wurde die Kanzel 1965 in die heutige Kirche rücküberführt. Beim erneuten Aufbau des Altars ergänzte man fehlende Teile, 1970 erfuhr die Kanzel sogar eine Restauration.
Christophorusstatue
Christophorusstatue
Uhrwerk der Kirche aus dem 18. Jahrhundert
Uhrwerk der Kirche aus dem 18. Jahrhundert

Erwähnenswert ist zudem:

  • das aus dem 18. Jahrhundert stammende, handgeschmiedete Uhrwerk, das wahrscheinlich aus dem Vorgängerbau im Norden der Vogtei stammt
  • die beiden Votivschiffe: Sie sind Schenkungen der Warnemünder Lotsenkommandeure Davids und Jantzen. Das Modell im nördlichen Seitenschiff der Kirche zeigt die Schnau Das Andenken (Schiffstyp aus dem 17. und 18. Jahrhundert). Lotsenkommandeur Jungmann fertigte das Modell um 1825 an. Im südlichen Seitenschiff hängt hingegen das Modell des Votivschiffs Marie – eine Anfertigung des Kapitäns Heinrich Stuhr aus dem Jahr 1887.

Fotos von Ausstellungsstücken der Kirche Warnemünde ▸

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